«Zen»
Zen bedeutet nicht zwangsweise die Aufhebung von Gegensätzen, wie zum Beispiel Subjekt und Objekt.
Jedoch die Aufhebung des Zwanges diese immer trennen zu müssen.
Dies erfordert eine dritte Identität, welche für die beiden brauchbar wird.
Als solches läßt sich Zen nicht korrekt beschreiben, wenn dabei nur dualistisch gedacht wird.
Echtes Zen wird nie so monolithisch wie nur eine Definition oder ein Dogma sein...
... das heißt nicht das Zen Monotheismus ablehnt.
«Das Universum»
Das Universum ist zu Groß und Schön um es immer wieder nur mit den selben Denkstrukturen bzw. Denkmustern alleine zu erklären.
Das Universum kann in mechanischen Begriffen verstanden werden - konstruiert, intellektuell, mathematisch.
Die ausschließliche Darstellung der natürlichen Welt durch diese Begriffe alleine verwirrt uns.
Es ist so, als würden wir Farbe, Musik, Geschmack und Empfindung in Worte übertragen,
um uns davon zu überzeugen, dass diese real sind, und dann beginnen den realen Gegenstand zu vergessen.
Nach der fundamentalen Einstellung zur Natur im Taoismus funktioniert alles so gut wie spontan und von selbst.
Ursprünglich entsteht Alles gegenseitig, nicht das Eine zuerst, und dann ein Zweites.
Die sich dann daraus ergebenden Verwicklungen sind dann wieder linear.
Nicht zuerst Dunkelheit und dann Licht. Nicht zuerst eine Seite der Dinge und dann die Andere,
sondern irgendwie kommt alles gleichzeitig ins Leben.
Das ist die fundamentale taoistische Einstellung zur Natur der Welt
und ihren diversen gegensätzlichen und korrelierenden Aspekten, deren Prototypen
im Chinesischen das "yang" (das positive Prinzip) und "yin" (das negative Prinzip) sind.
"Yang" ist das maskuline und "yin" das feminine Prinzip. Es sind Gegensatzpaare.
Dieses Konzept wird nicht mit Überlegenheit oder Unterlegenheit assoziiert.
Also ebenso wenig wie mit positiv im Sinne von gut oder negativ im Sinne von schlecht.
Das Männliche ist nicht überlegen, und das Weibliche nicht unterlegen: Ihr Entstehen ist wechselseitig.
Yang hat keine Bedeutung ohne ying, und yin hat keine Bedeutung ohne yang.
Nimm "yang" weg, und es gibt kein "yin". Nimm "yin" weg, und es gibt kein "yang".
Wenn wir an die Vielzahl von Ereignissen, Dingen oder Tatsachen denken, welche die Welt ausmachen,
ist es logisch annehmbar dass es immer zumindest zwei gegeben haben muss.
Ein Ding ,eine Tatsache bzw. ein Ereignis allein, ist vollkommen undenkbar.
Es ist nicht wahrnehmbar: Es wäre wie eine schwarze Katze in einer dunklen Nacht.
Man sieht diese nicht.
Die lebendige Welt funktioniert aus sich selbst,"tzu-jan", heraus.
Fundamental für die taoistische Philisophie ist die Einstellung des
"nicht-Eingreifen", "nicht-Bemühen", "nicht-Zwingen", chinesisch "wu-wei" oder japanisch "mui",
was aber keinesfalls bloß Inaktivität meint.
«Entspannung»
Was bedeutet es, entspannt zu sein?
Viele Leute denken, dass "entspannt sein" bedeutet,
wie ein feuchtes Kleid auf der Wäscheleine zu hängen.
Wobei wenn das entspannend ist, dann ist es halt eben so.
Der Schlüssel zur Entspannung im taoistischen Denken ist Gleichgewicht -
das harmonische Gleichgewicht von "yin" und "yang".
Statt alle Ereignisse kontrollieren zu wollen, empfiehlt es sich flexibler
wie zum Beispiel das Wasser zu agieren.
Wasser ist hart wie Stein als Eis und weich wenn es dahinplätschert.
Die ganze Philosophie des Taoismus, seine Weisheit über die Natur des Menschen,
basiert auf dem genauen Hinsehen, auf der Beobachtung.
Doch diese Beobachtung ist nicht befohlene Diziplin oder zwanghafte Konzentration.
Mit "huan" ist eine Kontemplation oder Beobachtung gemeint,
welche spontan zu sieht und mit Gedultet wartet.
«Zur Ruhe kommen»
Ein ruhiger Geist im Sinne von Lao-tzu ist tief wie ein Weiher,
der alles, was vorbeikommt, ohne Trübung reflektiert.
Im Sinne des speziellen Zen-Ausdrucks wu-shin - "Nicht-Geist" - ist der Geist ruhig,
wenn er für sich selbst so ist, als gäbe es ihn nicht.
Es ist keine negative Ruhe, keine ausschließende Ruhe, die alle normalen Dinge zurückweist,
über die wir im alltäglichen Leben Nachdenken. Diese Dinge können kommen und gehen,
und der ruhige Geist ist vollauf zufrieden.
«Suche nach Satori»
Vielleicht haben wir in der Vergangenheit die wunderbare spirituelle Erfahrungen gemacht, einmal im Leben Satori zu erleben.
Vielleicht passierte es, als Heranwachsende oder unter dem richtigen Gas als Operations-Patient.
Oder vieleicht war es LSD.
Danach wird oft immer wieder nach dieser Erfahrung gesucht: "So möchte ich es haben".
War man zum Beispiel mit einer wunderbaren Freundin befreundet,
möchte man, dass die nächste genauso ist.
Das blockiert die Möglichkeiten, dem Leben zu begegnen.
Daher bedeutet Meditation für Zen-Anhänger und Taoisten die Bestätigung,
dass der "alltägliche" Geist der richtige ist -
nicht der Geist, den man haben sollte, oder der Geist, den man vielleicht hätte,
wenn man sich besser konzentrieren und die Dinge, so wie sie sind, annehmen könnte.
Viele sollten darauf schauen, wie der Geist jetzt gerade ist - das ist Buddha. Einfach so.